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Wärmebelastung und Wärmeeabwehr
 
Eine Wärmebelastung kann verschiedene Ursachen haben:
A. Externe Wärmebelastung durch ein warmes/heißes Klima (hohe Luft- und Strahlungstemperatur), welches zu einem erhöhten äußeren Wärmeeinstrom führt.
B. Interne Wärmebelastung durch körperliche Arbeit (erhöhter Stoffwechsel und Wärmeproduktion)
C. Eine eingeschränkte Wärmeabgabe (z.B. unangepasste Kleidung oder hohe Luftfeuchtigkeit).

Der Körper reagiert zunächst auf steigende Körpertemperaturen mit der Erhöhung der Wärmeabgabe durch eine Erhöhung der Hautdurchblutung (Vasodilatation, Weitstellung der Hautgefäße). Die Hautdurchblutung kann hierbei von ca. 0,5 auf 2-3 l/min steigen. Die Körperwärme wird hiermit an die Körperoberfläche gebracht, die Hauttemperatur steigt an und damit auch die Wärmeabgabe.

Bei weiter steigender Körpertemperatur beginnt der Körper mit der Schweißproduktion durch die 2-4 Millionen Schweißdrüsen. Dieses ist ein sehr effektiver Mechanismus zur Wärmeabgabe, denn die Verdunstungskälte pro Liter Schweiß beträgt etwa 2400 kJ (maximale Schweißrate etwa 2-4l/Std.). Das Schwitzen wird durch die Körpertemperatur (durch Kern- und Hauttemperatur) aktiviert, dennoch lässt sich grob sagen, das Schwitzen beginnt bei den meisten Menschen bei einer Rektaltemperatur von 37,5 °C und erreicht bei 39,5 °C die maximale Schweißrate.
Das Schwitzen ist ein sehr wirksamer Wärmeabgabemechanismus, allerdings verliert der Körper dabei Flüssigkeit, so dass es zumindest bei kräftigem und längeren Schwitzen notwendig ist, diese Flüssigkeit durch Trinken schnell wieder zu ersetzen. Wird die Flüssigkeit nicht ersetzt kommt zur Dehydrierung des Körpers mit Beeinträchtigungen von Kreislauf und Wärmeabgabe.


Hitzeanpassung/Wärmeadaptation. Auf eine mehrtägige Wärmebelastung reagiert der Körper mit physiologischen Veränderungen: Die Personen beginnen früher und stärker zu schwitzen (bis zur Verdoppelung), - der Mineralgehalt des Schweißes nimmt ab. Durch die höhere Schweißrate wird insbesondere das Kreislaufsystem entlastet, da mit einer niedrigeren Hautdurchblutung die gleiche Kühlungsrate erzielt werden kann. Folgerichtig sieht man solche Anpassungen besonders deutlich bei Hitzearbeitern (externe und interne Wärmebelastung) und Ausdauersportlern (interne Wärmebelastung).


Hyperthermie (Überwärmung, <hyper griechisch - über, oberhalb; therme griechisch - Wärme>). Im Gegensatz zur geregelten Steigerung der Kerntemperatur ist die Hyperthermie eine Überlastung oder Störung der Wärmeabgabemechanismen mit Kerntemperaturen von 39,5 °C und mehr.
Hitzschlag. Hitzschlag ist eine lebensgefährliche Situation, die bei anhaltender Hyperthermie mit Kerntemperaturen über 40 °C auftreten kann. Es kommt zu Beeinträchtigungen der Hirnfunktionen mit Bewusstlosigkeit, Stoffwechselstörungen und Krämpfen.
Hitzekollaps. Die Überlastung des Kreislaufs auf Grund von Hitze und Orthostase (Stehen)  kann schon bei mäßiger Hitzebelastung eine kurzfristige Ohnmacht hervorgerufen.
Sonnenstich. Der Sonnenstich  wird durch die direkte Sonnenbestrahlung des unbedeckten Kopfes verursacht. Es kommt durch langwellige Strahlung zur Reizung der Hirnhäute und verursacht Übelkeit, Kopfschmerzen, Schwindel und Fieber.
Hitzekrämpfe. Hohe Mineralverluste beim Schwitzen können zu Muskelkrämpfen führen.
Hitzeerschöpfung. Starke Schweißverluste ohne ausreichende Flüssigkeitszufuhr verursachen durch extrazellulären Volumenmangel schwere Kreislaufstörungen.


 
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